Samstag, 29. Oktober 2016

Mein erstes Yoga-Retreat vom 21. – 23.10.16

Yoga Nidra meets KRAFTVOLLEN DYNAMISCHEN YOGA


Da war schon lange eine Vision, begleitet von einem zaghaften „ich könnte“, einem überzeugten „ich möchte“ und einem zurückhaltenden „soll ich es wagen“, flankiert von dem Gedanken „Ein Retreat organisieren und dann meldet sich keiner an.“  Ich habe mal wieder einen Impuls von Außen benötigt um mein Ziel umzusetzen. Zwei meiner Yogakursteilnehmerinnen stupsten mich an und meinten „Hey, so ein Yogawochenende wäre mal was.“ Also das ließ ich mir dann nun wirklich nicht zweimal sagen – Die ORGA lief an und was sollte denn schon passieren, auch wenn sich kaum einer anmeldet? Dann habe ich halt etwas Zeit in was organisiert, woran mein Herz hängt, das dann aber wohl nicht sein sollte.



Zurückhaltend wie ich bin, habe ich optimistisch und dennoch realistisch mit ca. 6 Teilnehmern gerechnet. In einem Hotel bin ich gleich mal abgeblitzt nachdem die hörten, ich organisiere das zum ersten Mal und hoffe das 6 Teilnehmer zustande kommen. Gut, vielleicht hätte ich etwas überzeugter von mir auftreten sollen, aber das ist nicht meine Art.

Nach intensiver Suche bei Mr. Google habe ich dann doch noch ein sehr schönes gut bürgerliches Hotel mit Yogaraum gefunden. Nach ersten Telefonaten mit der sehr sympathisch wirkenden Hotelchefin war für mich klar „Das isses“.



Relativ schnell hatten sich dann die angestrebten 6 Teilnehmer angemeldet und es wurden immer mehr, so dass ich immer Zimmer nachbestellen musste. Irgendwann hab ich mal gefragt, „Wie viele Zimmer habt ihr denn eigentlich?“. Letztendlich wurden es 13 Teilnehmer, die mit mir zu meinem / unserem 1. Yoga-Retreat aufbrachen.

Nachdem wir freitags zum Mittagessen ankamen, sind wir im Anschluss gut gestärkt zu einer Wanderung zur Wieskirche (UNESCO-Kulturerbe) aufgebrochen. Am ersten Schild vorbeikommend waren es 4,5 km und am zweiten Schild vorbeikommend waren es dann 5,2 km. Hm, große Fragezeichen machten sich in unseren Gesichtern breit. Nicht wirklich nachvollziehend dieser Logik setzen wir unseren Fußmarsch fort. An diesem Freitag war das Wetter leider etwas suboptimal, zwischendurch mussten wir auch die Regenschirme heraus graben. Aber nach der 1 ½ stündigen Autofahrt tat dieser Fußmarsch und die Luft ganz gut.



Die Wieskirche – Wallfahrtskirche im Rokoko-Stil zum Gegeißelten Heiland auf der Wies -war sehr beeindruckend. Die Frage machte sich breit, warum man so eine prachtvolle Kirche in so einer einsamen Gegend erbaut? Warum und wieso lest ihr hier http://www.wieskirche.de/frameset.htm . Weitere Werke des genialen Baumeisters Dominikus Zimmermann kann man auch in unserer unmittelbaren Nachbarschaft, in Günzburg, bestaunen. Die Frauenkirche wurde ebenfalls von ihm erbaut.



Nach unserem gut 10 km langem (man weiß es nicht so ganz genau *grins*) Fußmarsch sind wir etwas zeitverzögert auf unserer Yogamatte zur 1. Yogasequenz gelandet. Nach einer kurzen Vorstellrunde sind wir in ein sehr entschleunigtes Üben übergegangen. Retreat bedeutet schließlich Rückzug, so wollten wir uns auch ein wenig zurückziehen und mit einem intensiven Work-In starten. Da das Thema unseres Retreats unter dem Fokus „Loslassen“ stand, haben wir uns erst mal darauf eingestimmt. Keine Jahreszeit verbindet sich besser als der Herbst mit der Erfahrung des Loslassens. Die Natur macht es uns vor – sie zieht sich zurück. Ein wichtiger Prozess für einen Neubeginn. Während unserer Yoga-Nidra-Reise wurde dann erstmal der Rucksack ausgepackt, denn oftmals schleppen wir ganz schön viel mit uns rum das auf unseren Schultern lastet. Selbstverständlich haben wir uns aber auch etwas bewegt in dieser Yogasequenz. Das Dehnen war nach unserer Wanderung Balsam für den Körper. Tönen und Mantras durften auch nicht fehlen.



Nach unserem Yoga wartete erstmal leckeres Essen auf uns. Es gab Rehbraten – ja und damit das dann auch mal geklärt wäre, in unserer Gruppe war kein einziger Vegetarier, geschweige denn Veganer. Das Hotel wäre aber selbstverständlich auf vegetarische Küche eingestellt gewesen. Ich glaube, die waren eher verwundert, als sie fragten wie viele denn vegetarisch essen möchten und keiner „HIER“ schrie.

Der Samstag begann um 7.00 Uhr mit einer halbstündigen Meditation zu der sich immerhin 8 Frühaufsteher einfanden. Um 7.30 Uhr starteten wir dann mit kraftvollem dynamischem Yoga. In einer Meditation über den Stein – ich bin wunderbar inspiriert von meiner Yogalehrerin Anna Röcker, der ich sehr viel zu verdanken habe – gab es die Anregung was Schweres loszulassen. Als Erinnerung bekamen dann alle einen Stein von mir.

Nach dem Frühstück fuhren wir auf das Hörnle in Bad Kohlgrub. War ganz schön schattig da oben und etwas Schnee lag auch. Mich fasziniert in den Bergen immer die klare Luft die ich dann auch mit jedem Atemzug sehr genieße. Ein wunderbaren Ausblick und Weitblick vom Berggipfel war uns ebenfalls vergonnt.




Abends auf der Matte kamen wir bei unserem Yoga-Nidra, das ist im Übrigen eine wunderbare Tiefenentspannung aus der Psychoneuroimmunologie, mit unseren Chakren in Verbindung.

Der Sonntag startete um 7.30 Uhr mit einer Herz-Chakra Meditation nach Karunesh. Schön, bei einer solchen bewegten Meditation in die entspannten glücklichen Gesichter zu blicken. Im Anschluss an das Yoga üben durfte jeder noch eine Karte ziehen. Interessanterweise konnte doch jeder was mit dem Spruch auf seiner Karte und sich selbst in Verbindung bringen und vielleicht war oder ist es für den ein oder anderen auch ein Impuls für die Zukunft.


Das war meine Karte :-)
Ich bin der festen Überzeugung, dass alles was man wissen muss, in einem selbst verankert ist. Hin und wieder verlernen wir nur die Kommunikation mit unserem Selbst. Wir werden vom Außen zu sehr abgelenkt. Daher ist es extrem wichtig die Polaritäten auszugleichen, das heißt die Aktivität und das zur Ruhe kommen muss im gleichen Verhältnis stehen. Wir brauchen die Balance. Da ich auch ein paar Yoganeulinge dabei hatte, hoffe ich sehr, dass ich ihnen einen Einblick in die Vielfältigkeit des gesamten Yogaspektrums bieten konnte. Als ich zu Beginn des Yoga-Retreats die Teilnehmer fragte, was für sie Yoga sei, antwortete eine Teilnehmerin „Yoga kann alles sein, Kaffee trinken, Zähne putzen, spazieren gehen….“ und JA, sie hat sowas von Recht, denn alles bewusste TUN, das dich ein Stückchen mehr mit dir selbst in Berührung bringt ist Yoga.

Nachdem wir am Sonntag dann noch in Genuss des Leonardiritts direkt vor der Hotelhaustüre kamen, sind wir noch an den Hopfensee gefahren. Wir sind zur Burgruine hoch gewandert und genossen von dort aus einen wunderbaren Blick über den Hopfensee und die Umgebung. Eine besondere Stimmung zauberte das Mantra „Ich lasse los und bin“. Interessant, wie andere Menschen plötzlich inne halten und sich von der Stimmung um sich herum anstecken lassen. 



Jeder von uns strahlt etwas in die Welt aus und wir sollten positive glücksverheißende Aspekte unserer Persönlichkeit aktivieren und diese als kleines Licht in die Welt schicken und wenn sich viele davon anstecken lassen, kann aus einem kleinen Licht ein ganz großes Licht werden.

In diesem Sinne meine Lieben
wird es im Frühsommer wieder ein Retreat geben

In Dankbarkeit
Namaste
Bettina