Montag, 30. November 2015

SATYA

Mit den Yama’s, der ersten Stufe des achtgliedrigen Yogaweges nach Patanjali, definiert man die Haltung gegenüber anderen bzw. unserer Umgebung. Wie wir uns unserer Umwelt gegenüber verhalten, hängt von unserem sozialen und kulturellen Hintergrund, unserem Charakter, unserer Wertevorstellung, unseren frühkindlichen Glaubenssätzen und unseren religiösen Vorstellungen ab. In unserem Geist ist ein Konstrukt hinterlegt, das uns auf eine gewisse Weise ticken lässt und zwar jeden einzelnen Menschen ganz individuell. Und je nachdem wie wir ticken, agieren wir mit unserer Umwelt und unseren Mitmenschen. 


SATYA ist das zweite der fünf Yama’s und wörtlich mit Wahrheit zu übersetzen. Diesem Yama gerecht zu werden, ist nicht ganz einfach, denn die Wahrheit ist nicht immer ganz unproblematisch. Nehmen wir mal an, eine gute Freundin zeigt dir ihr neues Kleid. Sie ist selbst total verzückt. Du selbst findest, dass das Kleid eher sehr bescheiden aussieht und nun frägt sie dich nach deiner Meinung. Bingo! Dir bleiben zwei Optionen: Die Wahrheit sagen und die Freundin verletzen oder doch zu einer kleinen Notlüge greifen und gegen deine eigene Wahrheit zu handeln? Ist das yogisch?

In unserer äußeren Welt werden wir so oft mit dem Gegenteil von SATYA konfrontiert. Die Werbung gaukelt einem das Blaue vom Himmel vor, im Business geht der ein oder andere Kollege oder auch die Kollegin den Weg der rücksichtslosen Nichtwahrheit nur um selbst weiterzukommen oder denken wir mal an die Politik – würden die Politiker sagen was sie denken, würde sie wahrscheinlich keiner mehr wählen.

Aber nicht nur in der äußeren Welt sondern auch in unserer inneren Welt werden wir mit dem Gegenteil von der Wahrheit konfrontiert. Wie oft gaukeln wir uns selbst was vor, nur weil wir z. B. Angst vor Veränderung haben. Wir finden unser inneres Dilemma selbst toll, nur um nichts ändern zu müssen. Wir lügen uns selbst an. Aus Bequemlichkeit! Aus Angst! Manchmal müssen wir auch erst lernen, die Wahrheit auszusprechen, die sich in unserem Inneren versteckt hält. Zuerst musst du dieses innere Juwel selbst erkennen und dann musst du dich trauen, es der Welt zu präsentieren. Nicht einfach – aber wahrhaftig.

Wie kann ich nun dieses Yama üben?

Ich übe mich im Nicht-Werten und im Nicht-Vergleichen. Gar nicht so einfach, wenn ich z. B. als alleinige eine andere Meinung habe wie ein ganzes Rudel das einem Alphamännchen folgt. Es benötigt eine ordentliche Portion Mut, nicht mit der Herde mit zu trampeln sondern seinem Herzen zu folgen, auch wenn diesen Weg noch keiner geht.

Wähle eine bedachte achtsame Ausdrucksform. In deinen Gedanken richte deinen Fokus auf das Gute. Übe dich darin negative Gedanken in gute zu transformieren.

Viel Erfolg und Spaß mit der Wahrheit und nichts als der Wahrheit.

Namaste, Ihr Lieben
Bettina


Quellennachweis:
Desikachar, T. K. V., (2014) Über Freiheit und Meditation

Freitag, 9. Oktober 2015

Sind YOGA und SOCIAL MEDIA überhaupt kompatibel?

Als begeisterte Vollblut-Yogini ist die Frage, ob Yoga und die ganzen Social Media – Kanäle, wie Facebook und Instagram, überhaupt kompatibel sind, vollkommen legitim?!


Im Yoga heißt es, du sollst ganz bei dir selbst sein – du lässt dich vom Superverbiegungsyogi auf der Nachbarmatte nicht beeinflussen. Nein, du bist ganz bei dir – riskierst aber doch so einen klitzekleinen Begutachterblick zum Nachbaryogi, der z. B. in Uttanasana seine gesamten Handflächen am Boden parkt, während du mühevoll mit den Fingern den Boden ansteuerst. Und das macht ja dann was mit dir! Der Nachbaryogi kann es und du – ja du kannst es mal wieder nicht!!! Ja, so sind wir – wir messen uns oft an anderen oder vergleichen.
Ich rede mir in meinen Yogastunden den Mund franslig, um meinen Teilnehmern immer wieder eine gewisse Gleichmut zu vermitteln. Dieses immer etwas besser können wie andere, geht einem ja auch irgendwie gehörig auf den Zeiger.
Ist es nicht auch in der Arbeitswelt so? Immer besser, schneller, höher, weiter….Sehnt sich da nicht alles in dir, endlich mal zu genügen und einfach nur zu SEIN?
Sind wir mal ehrlich, es wird immer welche geben, die was besser können und dann gibt es aber auch geringere und DU bist eben DU. Ist doch toll – finde ich jedenfalls J.
Aber wie will ich bitte Santosha, die Zufriedenheit, kultivieren, wenn ich im Netz durch die verschiedenen Kanäle zappe und ständig limitierte Super-Yogis (diesen köstlichen Begriff hab ich übrigens aus Instagram) in den abenteuerlichsten Yoga-Haltungen sehe? Bin ich denn ein guter Yogi, wenn ich da nicht mithalten kann? Zu mir sagte mal jemand „Ah, sie machen Yoga – aber sind im Yoga nicht alle ganz zart und schlank?“ Ich konterte mit einem Lächeln „Ja und ich bin die Ausnahme“ :-). 
Beim rüden Umgangston in den Kommentaren auf Facebook frag ich mich ebenfalls oft, ist das yogisch?
Ich bin ja selbst eine, die gerne durch das Netz zappt und auch in Facebook und Instagram vertreten ist. Allerdings hab ich beobachtet, dass das auch was mit mir macht. Obwohl ich von meinen Yogaschülern oft gespiegelt bekomme, dass ich tolle Yogastunden gebe, stellt sich mir öfters die Frage „Bin ich genug?“ Ich muss mir unbedingt nochmals den oben fett markierten Satz durchlesen ;-).
Außerdem, hey, wieviel wertvolle Zeit investieren wir denn täglich in die verschiedensten App‘s? Hier kann es sinnvoll sein, sich das mal bewusst zu machen. Am besten schreibst du dir mal eine Woche lang auf, wie viele Stunden du täglich im Internet zugebracht hast. Meist fällt dir dann schnell selbst auf, dass ganz viel wertvolle Zeit yogischer genutzt werden könnte.

Selbstverständlich erhältst du im Netz auch viele verschiedene Anregungen. Ja, es ist richtig und wichtig „DEIN DING zu machen“, dennoch sind viele wertvolle Beiträge im Netz die deinen Wissensstand bereichern. Wobei Yoga für mich keinesfalls eine Anhäufung von Wissen darstellt, sondern als ein spiritueller Entwicklungsweg angesehen wird. Du merkst gleich, ob ein Yogalehrer alles auswendig gelernt hat oder ob er das was er sagt auch denkt und fühlt.
So wie ich ins Nachdenken gekommen bin, soll dieser Beitrag auch dich ins Nachdenken bringen und bedenke, es gibt kein richtig und kein falsch
Habt es fein :-)

Namaste
Bettina 

Donnerstag, 10. September 2015

NUR EINMAL ASHTANGA BITTE – und wie dann doch eine Leidenschaft daraus wurde

Ashtanga-Yoga assoziierte ich immer mit schlanken, schönen und jungen Yoginis und Yogis, die sich in atemberaubende Positionen hieven. Diese Vorstellung suggerieren einem schließlich auch die sozialen Medien, wie z. B. Facebook oder Instagram. Ich wollte es genau wissen und hab mich entschlossen einen Ashtanga-Yoga-Kurs zu besuchen. Nur einmal wollte ich es ausprobiert haben, auch wenn ich nicht dem Idealbild eines Ashtanga-Yogis entsprach. Ich weiß nicht, was mich da so magisch anzog, war es, weil ich mir selbst was beweisen wollte, war es, weil ich neugierig war….? Nachdem meine Lieblingsyogalehrerin in Ulm keine Kurse mehr gab, war ich eh auf der Suche nach dem Kurs bzw. der Lehrerin oder dem Lehrer für mich.



In Ulm gibt es schließlich auch den Ashtanga-Yoga-Lehrer schlechthin. Im Vorfeld habe ich genau das, was ich mit Ashtanga-Yoga verband, auch von einigen zu hören bekommen. Denn nicht wenige schauten mich mit großen Augen an und sagten „Was, du gehst zum Ashtanga-Yoga zu Dr. Ronald Steiner?“. Irgendwie wurde mir dann schon etwas mulmig, aber ich dachte mir, das ziehst du jetzt mutig durch. Schließlich ist Ron Steiner auch nur ein Mensch aus Fleisch und Blut und der Kurs hieß schließlich Ashtanga Yoga Innovation – Basic. Dummerweise erschien genau in der Woche als der Kurs begann die Zeitschrift Yoga Aktuell, in der Ron mit dem Bein hinterm Kopf posierte. Na toll dachte ich, das kann ja heiter werden.

Aber ich hab mich an der Basic-Bezeichnung festgehalten, Basic ist machbar, dachte ich und da wird man schließlich nicht gleich einen Handstand machen müssen oder das Bein hinter den Kopf klemmen müssen. Musste ich auch nicht. :-) Mit gemischten Gefühlen bin ich dann im Februar diesen Jahres zu meiner ersten Ashtanga-Yoga-Stunde marschiert. Ich war erleichtert, dass hier nicht nur genormte Menschen übten. Der erste Eindruck der Yoga-Schule war durchweg positiv. Mir gefiel, wie man mit relativ einfachen Mitteln Räumlichkeiten stilvoll einrichten kann. Dann habe ich auch noch einen sehr sympathischen Ronald Steiner kennen lernen dürfen, der tatsächlich auch nur aus Fleisch und Blut ist.

Zu Beginn der Stunde trifft man sich im Kreis sitzend und spricht über das Thema der Stunde sowie die fundamentalen Grundsätze des Übens. Völlig neu für mich war das gemeinsame Ashtanga-Mantra-Singen als Opening noch vor dem Üben. Normalerweise bin ich etwas kritisch, etwas zu singen, was ich nicht verstehe, aber ich verließ mich auf mein Gefühl und es fühlte sich gut an, also hab ich mal vertrauensvoll mitgesungen. Außerdem findet man auf der Homepage der Yogaschule http://de.ashtangayoga.info/quelltexte/mantra/ashtanga-yoga-mantra/ eine Übersetzung zum Mantra. Authentischer finde ich nach wie vor Mantras in der Muttersprache – da kommt vielleicht noch mehr in jeder einzelnen Zelle an.

Die Übungspraxis ist sehr dynamisch und kraftvoll, was mir sehr gut gefällt. Zugegebenermaßen war ich das erste Mal schon ganz schön fertig und mein Körper hat sich der einen oder anderen Muskeln erinnert. Aber das hat ja auch was, wenn man sich spürt, das fühlt sich so wunderbar lebendig an. Ich hab die ersten Male schon auch als Grenzerfahrung wahrgenommen. Mittlerweile komme ich aber bei dieser Übungsserie in den Flow, so dass sich alles verschmolzen anfühlt. Bewegung und Atem – alles in Harmonie. Ein weiterer Pluspunkt vom Ashtanga ist, wenn dir eine Haltung nicht ganz so sympathisch ist, hast du das Glück, dass du das Asana nur 5 Atemzüge hältst. Immer im Wechselspiel mit Dynamik und Statik.

Ich wollte Ashtanga nur einmal ausprobieren und hab dann regelrecht meine Begeisterung dafür entdeckt. Mir gefällt das Ritualhafte und die Beständigkeit. Schließlich lernen wir aus der Wiederholung. Ziel war, Bakasana hinzubekommen. Und Yeahhh - Ich kann mich mittlerweile kurz in Bakasana halten – Ziel sind jetzt die 5 Atemzüge (5 Atemzüge sind in meinem Atemrhythmus etwa 1 Minute). Meine Leidenschaft für Ashtanga wurde geweckt und Ashtanga ist ein Yogastil den ich nicht mehr wissen möchte. Hast auch DU Ashtanga schon mal ausprobiert? Nein - dann solltest du es unbedingt mal ausprobieren. 

Namaste
Bettina






Dienstag, 8. September 2015

MTC (Modular Therapy Course) mit Dr. Ronald Steiner

Als angehende Yoga-Kursleiterin fand ich es spannend und interessant ein Seminar zum Thema „Hüfte und Becken – Beweglichkeit und Stabilität“ bei Dr. Ronald Steiner am 05./06.09.15 in Ulm zu besuchen. 38 weiteren Yoginis und Yogis ging es wohl genauso. Ein komplexes Thema, in das wir dieses Wochenende eingetaucht sind. Der Mensch ist schon ein anatomisches Wunderwerk und wirklich jeder einzelne ist so individuell. Und da sind wir auch schon beim Stichwort „Anatomie“. Ohne medizinisches Hintergrundwissen fand ich Anatomie bislang für mich eher schwer begreifbar und ich saß oft da mit vielen großen Fragezeichen. Ron hat es verstanden, die Anatomie so zu vermitteln, dass aus meinen Fragezeichen Ausrufezeichen wurden. 

Anatomie kann in der Vermittlung definitiv unterhaltsam und lebendig gestaltet werden. Ron hat sich immer ein Model gesucht, dem dann die Skelettknochen übergelegt wurden. Anschließend gab es dann gleich die passende Übung oder Yogahaltung dazu, so dass man gut mit den entsprechenden Muskeln in Verbindung treten konnte.

ein wirklich tolles Handbuch


Wenn ich früher den Begriff Alignment hörte, konnte ich mir auch nicht so wirklich was darunter vorstellen. Auch hier kam Licht ins Dunkel. Sind deine Gelenke richtig ausgerichtet, lassen sich sowohl beim Yoga, beim Sport und im Alltag Verletzungen vermeiden. Das Fundament für die korrekte Ausrichtung beginnt natürlich bei der Basis, bei den Füßen.

Gerade für Menschen mit Hüftproblemen erhielten wir viele Tipps und Anregungen wie hier gesundheitsförderndes und präventives Üben möglich ist und diese Menschen auch wieder beschwerdearm durch den Alltag gehen können.

Aber wir sind bei diesem Seminar nicht nur in die Anatomie oder das Alignment eingetaucht sondern haben auch immer wieder Philosophie-Häppchen erhalten und nach jeder Pause haben wir in einer kurzen Meditation das Erlebte reflektiert und gemeinsam Mantras gesungen. Wow, das hat ne Kraft und Energie, wenn da so ne Menge an Menschen los-ommmmt.

In vielen Partnerübungen konnten wir Hilfestellungen ausprobieren und später mit unserem Partner oder der Partnerin das Erlebte reflektieren, was ganz spannend war, denn im Yoga-Kurs sagen dir die Teilnehmer meistens ja nicht, das war jetzt gut oder schlecht. 

„Neugier – Mut – Zufriedenheit“, diese drei Qualitäten machen laut Ron das Yoga aus. Er hat dies mit einem kleinen Kind am Fußballplatz verglichen. Ein Kind hat während des Fußballspiels keine Angst, es ist zufrieden und ganz versunken in das was es tut und es probiert verständlicherweise mit dem Ball Neues aus. Ich kann dies nach meiner Erfahrung nur unterstreichen. Ich war neugierig auf Ashtanga (so bin ich dazugekommen) und bin auch heute immer noch neugierig, was für neue Empfindungen sich mir während des Vinyasas zeigen. Mein Ziel war unbedingt Bakasana (die Krähe) zu schaffen –  dafür hab ich ganz schön Mut gebraucht oder auch Vertrauen, um die Angst zu überwinden und mich vertrauensvoll nach vorne zu lehnen. Schließlich könnte ich auch mit dem Kopf in den Boden einstechen. Nach der Yogapraxis bin ich immer äußerst zufrieden mit mir und dem Rest der Welt.

Sind wir mal ehrlich, wenn wir in unserem Leben nie die Komfortzone verlassen, kann dann Weiterentwicklung stattfinden? Eher nicht. Auch wenn wir das ein oder andere Handicap haben, wird unser Körper durch die Bewegung ganz von alleine sein Alignment wiederfinden. Unsere Körperintelligenz arbeitet für uns. 

An dieser Stelle passt ganz gut eines meiner Lieblingszitate von Leonardo da Vinci
"Alles Leben ist Bewegung, Bewegung ist Leben"



Berührt hat mich die Geschichte von dem kleinen Jungen Nachiketa, der den Todesgott fragte: „Was kommt nach dem Leben“? Leider bring ich die Geschichte nicht mehr zusammen – zuviel Input dieses Wochenende. Hängengeblieben ist nur das Ende der Geschichte, nämlich, dass du durch Yoga deine wahre Natur erfahren kannst. Yoga bringt dich deinem wahren Wesenskern näher.

Die Geschichte von Nachiketa ist ein schönes Abschlussstatement, denn seine wahre Natur zu entdecken ist was ganz Wesentliches und Essenzielles.

Ich habe bei diesem Seminar viel Neues, insbesondere was die Anatomie und das Alignment betrifft, lernen können. Dafür bin ich sehr dankbar. Ganz besonders natürlich Ron Steiner, der es versteht, das Unterrichten spannend, lebhaft und doch auch in sich gekehrt zu unterrichten. Besonders reizvoll fand ich auch die vielen Anregungen zum Arbeiten mit inneren Bildern (für die Insider sag ich nur Smiley auf der Unterhose). Das war zwar mein 1. MTC aber sicherlich nicht mein letztes. 

Da am Wochenende auch noch ein Ganesha auf der wunderschönen Dachterrasse der Yogaschule eingezogen ist, wurde dieser abends noch mit einem kleinen Kirtan begrüßt.

Gestatten, Ganesha - auf der Dachterasse der Ashtanga-Yoga-Schule in Ulm
Namaste
Bettina


Hier findest du den Link zur Homepage von AshtangaYoga von Dr. Ronald Steiner

Demnächst erscheint hier auf dem Blog noch ein Beitrag „NUR EINMAL ASHTANGA BITTE und wie dann doch eine Leidenschaft daraus wurde“

Samstag, 25. Juli 2015

Warum du dir auch als Yogalehrer regelmäßig eine Auszeit gönnen solltest

Im  Arbeiter- und Angestelltenverhältnis erhältst du 30 Tage Erholungsurlaub. Wieviel Tage Urlaub gönnst du dir als Yogalehrer? Brauchst du als Yogalehrer überhaupt eine Auszeit? Wir praktizieren doch schließlich Yoga um Körper, Geist und Seele in Balance zu halten.


Ich persönlich habe festgestellt, dass ich nicht immer nur geben kann sondern auch selbst mal nehmen muss. Es ist anders wenn du nur für dich und „just for fun“ Yoga übst oder du übst, um deine Stunden vorzubereiten. Dazu kommt, dass manche Schüler mit ihren Sorgen und Nöten zu dir kommen und diese bei dir abladen. Hast du denn ein gutes Schutzschild um das alles nicht an dich ranzulassen? Oder musst du auch gelegentlich an deinem Schutzschild arbeiten um dieses zu aktivieren?
Nicht falsch verstehen, ich liebe meine Kurse und vor allem meine Teilnehmer, aber gelegentlich muss ich abtauchen, ABTAUCHEN um AUFZUTANKEN. Verglichen mit einem Laptop ist es doch so, dass irgendwann dessen Energie verbraucht ist und sein Akku wieder aufgeladen werden muss. Bei uns Menschen ist es doch erst recht so. Meist sind wir ja nicht nur Yogalehrer, sondern gehen noch einer anderen Tätigkeit nach – der Yoga ist der Nebenjob. Kein Mensch der Welt kann wie ein Duracellmännchen durchs Jahr hüpfen. Du brauchst AUSZEITEN!!!!

Woher und wie holst du dir deine Inspirationen?

Für deine Yogakurse brauchst du neue Inspirationen und ein gewisses Maß an Kreativität. Wenn wir von Termin zu Termin und von Event zu Event jagen, wo haben wir da Zeit für uns?  Zeit um an unsere Kreativität anzuknüpfen? Ich liebe es, auf meiner Gartenliege die Seele baumeln zu lassen. Frei von jeglicher Hektik und Stress sprudeln meine kreativen Ideen. Es lohnt sich dann auch mal mit Block und Stift ins Bett zu gehen. Nach dem Aufwachen hab ich die besten Ideen. Und du so?  
Ja, ab wieviel Wochen tritt den nun der Erholungseffekt in Kraft? Das ist sicherlich subjektives Empfinden. Der eine holt sich seine Kraft in mehreren kleineren Auszeiten, der andere benötigt vier Wochen am Stück.  Fakt ist, WIR brauchen unsere AUSZEITEN – auch als Yogalehrer. Mit neu getankter Energie kannst du dann wieder voll durchstarten und deine Teilnehmer erfreuen sich an deinem Elan.
Habt einen schönen Sommerurlaub.
Namaste

Bettina

Donnerstag, 16. Juli 2015

GÖNN DIR - 4 Dinge die du dir dieses Wochenende gönnen solltest

Sommerzeit - Genießerzeit

4 Dinge, die du dir dieses Wochenende unbedingt gönnen solltest

1. Starte entspannt in dein Wochenende

Gönne dir eine gute leckere Tasse Kaffee oder Tee und lass den Tag ganz ruhig angehen.



2. Bei der Hitze kann es nur gut tun, die Füße in kühles Wasser zu hängen. Kühlt wunderbar ab. Auch kaltes Wasser über die Handrücken laufen zu lassen, wirkt wahre Wunder.

Es müssen ja nicht unbedingt die Malediven sein :-)


3. Lass die Seele baumeln

Gönn dir ein "Abhängen" an einem schattigen Plätzchen und lass nur positive Gedanken zu. Träume deine Träume um sie eines Tages zu verwirklichen :-).


4. Mit Freunden den lauen Abend in einem der schönen Biergärten genießen. 


Ich wünsche EUCH ALLEN ein ganz wunderbares Sommerwochenende. Genießt es!
Herzliche Grüße
Bettina


Dienstag, 14. Juli 2015

Ich bin ein Hashi und das ist gut so

Alle die mich kennen und hier jetzt neugierig reingeklickt haben mit dem Gedanken „Hey, was wirft die sich denn plötzlich ein?“ kann ich beruhigen. Ich nehme weder Haschisch noch Marihuana oder sonst irgendwelche Drogen. „Hashi“ ist eine verniedlichte Ausdrucksform von der Autoimmunerkrankung „Hashimoto Thyreoiditis“. Unter Hashimoto leiden viele Millionen Menschen. Manche schlucken ihr L-Thyroxin und gut ist und wiederum anderen geht es trotzdem schlecht. Ich dachte lange, ich bin eine der wenigen Hashis denen es schlecht geht. Mittlerweile habe ich in Internetforen Tausende entdeckt, denen es auch nicht so prikkelnd geht.
Eine Autoimmunerkrankung ist eine überschießende Reaktion des Immunsystems gegen den eigenen Körper. Irrtümlicherweise bekämpft mein Immunsystem meine Schilddrüse. Na Prima!!! Ob das nun genetisch bedingt ist, durch den Epstein-Barr-Virus, hormonell durch die Geburten oder ob es an meiner Lebensweise liegt? Ich weiß es nicht – ist auch vollkommen egal.
Was ist nun gut daran, ein „Hashi“ zu sein? Findet es überhaupt irgendjemand toll, krank zu sein? Natürlich NICHT!!! Aber man muss sich schließlich mit dem arrangieren, was man so hat.
Außerdem würde ich mal sagen, ich bin nicht krank, aber ich bin eben anders.
Noch vor 12 Jahren zu Beginn meiner Diagnose hab ich das natürlich überhaupt nicht so gesehen. Im Gegenteil, ich dachte, so werde ich das die nächste Zeit nicht überleben. Derweil gab es auch noch den einen entscheidenden Tag in meinem Leben der alles veränderte. An einem kühlen Novembertag im Jahr 2003 war ich zu Fuß mit meinen beiden Jungs (damals 4 und fast 2 Jahre alt) beim Einkaufen in der Stadt unterwegs. Zwei wirklich sehr liebe aber auch sehr lebhafte und entdeckerfreudige Jungs (das quirlige könnten sie vielleicht auch von ihrer Mutter haben *grins*). Es war nicht immer ein Spaß mit Kinderwagen und Kiddy-Board an einer lebhaften Straße entlang in die Stadt zu gehen. Noch dazu, wenn der eine Junge nach links und der andere nach rechts springt.
Ich kann mich noch gut erinnern, wie ich mich mal wieder abgehetzt auf dem Nachhauseweg von der Stadt war. Ich traf einen Bekannten und blieb kurz stehen um mit ihm zu sprechen. Als ich zum Sprechen ansetzte, wurde es mir schlagartig ganz seltsam, so als würde man bei einem elektrischen Gerät plötzlich den Stecker ziehen. Irgendwie hab ich mich noch nach Hause geschleppt. Ab diesem Tag war dann aber nichts mehr so wie es einmal war. Ich war einfach nicht mehr belastbar, hatte ganz eigenartige vielfältige Symptome. Wenn ich morgens um 7.00 Uhr aufstand, war ich um 9.00 Uhr bereits fix und fertig, immer ein eigenartiges Kriseln im Hals, verbunden mit unangenehmen Herzstolperern, Dauerschwindel, Blutdruck mit Berg- und Talfahrt, Supergau war dann mal Vorhofflimmern usw. …Ich, wo mich immer gern mit Freunden getroffen hab, vermied plötzlich Menschen. Alles war mir zu anstrengend. Mit Emotionen konnte ich schon gleich gar nicht mehr umgehen. Ich dachte manchmal echt, ich bin nicht mehr normal.
Es war eine Odyssee bis die Ärzte mal herausfanden was mir wirklich fehlte. Klarheit brachte eine Schilddrüsen-OP. Ich hatte eine sehr große Zyste, autonomes entzündetes Gewebe mit Überfunktion. Ich könnte hier noch viele weitere Symptome ergänzen, nicht zu vergessen, dass ich in den 12 Jahren gute 15 Kilo zunahm (hat ja auch was, es auf das arme kleine Schmetterlingsorgan - die Schilddrüse zu schieben). Schwierig war für mich noch ganz besonders, akzeptieren zu müssen, dass das sportliche Auspowern so gar nicht mehr ging. Bzw. es ging schon, nur lag ich anschließend auf dem Sofa und wartete auf den nächsten Herzschlag. Nach sportlicher Auspowerung stolperte mein Herz erst recht wacker vor sich dahin.
Heute, 12 Jahre später, geht es mir besser denn je. O. K., zwischendurch mal ein kleines Formtief, aber das hat ja jeder Mal. Ärzte haben mir keine geholfen, ich hab mir selbst geholfen!!! Von den Ärzten kamen so Vorschläge, wie Neuraltherapie. Die Vorstellung mir in den Hals spritzen zu lassen, fand ich nicht so verlockend. Der Arzt erklärte mir das wie „Reset-Knopf“ drücken „wenn wir Glück haben, funktioniert ihre Schilddrüse anschließend wieder“, fast so wie beim Computer wenn er abstürzt.
Erst als ich lernte auf meine innere Stimme zu vertrauen, habe ich das alles wieder in Griff bekommen. Wir sollten uns bei allen Krankheiten unserer Eigenverantwortung bewusst sein, denn viele Erkrankungen sind größtenteils lebensbedingt. Wir haben sehr vieles selbst in der Hand. Ich habe durch Mentaltraining, Yoga Nidra und Yoga zu meiner alten Bestform gefunden. Ich kann mich plötzlich auch wieder sportlich auspowern. Herrlich, ich liebe es.
Stress und unsere Lebensumstände sind wesentliche Faktoren für die Entstehung von Krankheiten. Vielleicht haderte ich auch als junge Mama mit dem plötzlich fremdbestimmt sein? Das war sicherlich Stress für mich. Dazu kam noch die Angst, wo meine Jungs als nächstes wieder runterfallen? Mit lebhaften Jungs sitzt man nun öfters mal in der Notaufnahme, daran hab ich mich dann irgendwann mal gewöhnt. Stress und Angst ist dann eine toxische Mischung für den Körper.
Heute bin ich sogar dankbar dafür, dass es ist wie es ist „grins“ – interessanter Satz.
Hätte ich kein Hashi, hätte ich mich sicherlich nicht auf diesen intensiven Yogaweg begeben, der mein Leben in jeder Hinsicht bereichert. Mittlerweile freue ich mich ganz besonders, anderen in meinen Yoga-Kursen eine Hilfe zur Selbsthilfe anbieten zu können.
NamasteBettina

  

Sonntag, 28. Juni 2015

Yogas citta - vrtti - nirodhah - Der ewige Kampf mit den Gedanken, die sich nicht erschlagen lassen

Patanjali definitiert im Yoga-Sutra 1.2 folgendes:
Yogas citta - vrtti - nirodhah
citta          → Geist
vrtti           → Bewegung
nirodhah   → Zurruhekommen

Yoga soll also wirken wenn die Bewegungen des Geistes zur Ruhe kommen. Klingt ganz easy, oder? Im Yoga Nidra habe ich gelernt die Gedanken zu beobachten und die Gedankenstille zu kultivieren. Anfangs dachte ich, Gedanken beobachten, na toll – als hätte ich nichts Besseres zu tun. Und überhaupt, wie beobachtet man Gedanken? Stellt man sich hinter den frontalen Cortex oder die Amygdala und lauert ihnen auf? Nun gut, es denkt sich ja in einer Tour: mal positiv - mal negativ, mal belanglos – mal bedeutsam.



Wir wissen und kennen das alle, dass wenn wir uns maßlos über jemanden geärgert haben, dass es dann hilfreich wäre, die Gedanken daran erst gar nicht wieder auftauchen zu lassen. Schließlich bewirken die Gedanken in uns ja etwas. Aber nein, was tun wir? Immer und immer wieder lassen wir die Situation Revue passieren, steigern uns richtig rein – Frauen erfahrungsgemäß noch etwas mehr wie Männer und überlegen wie die Situation anders hätte laufen können, was wir ggf. falsch gemacht haben usw.. Aber so ganz subjektiv betrachtet, die Situation ist schon längst Vergangenheit, wir können sie nicht mehr ändern, warum regen wir uns dann noch in der Gegenwart darüber auf. Da gibt es doch das schöne Zitat, wie „Weder in der Vergangenheit noch in der Zukunft leben wir unser Leben – JETZT leben wir unser Leben“. Wie will ich also JETZT genussvoll leben, wenn ich über Vergangenes nachsinniere? Total einfach, oder? Manchmal wünschte ich mir einen Vorschlaghammer, um das Gedankenkarussell zum Stoppen zu bringen.
Anderes Beispiel: Du begibst dich auf deine Matte, lässt dich in Savasana von deiner Yogalehrerin oder deinem Yogalehrer berieseln, willst eigentlich an NICHTS denken und gehst aber im Stillen schon mal durch, was du diese Woche alles zum Mittagessen kochst? Kann da Yoga wirken? Ist das Yoga? Ist doch praktisch, schließlich hast du gerade Zeit – Yoga verschafft dir Zeit – keine piepende Smartphone, die eine Aktion von dir verlangen, keine Termine, keine Projektplanungen – herrlich!!!
Oder du lässt dich auf eine extrem fordernde Yogapraxis, wie Ashtanga-Yoga ein. Du bist so gefordert und damit beschäftigt deinen Atem mit den Bewegungen in Einklang zu halten, dass du gar keine Zeit mehr hast an die Arbeit oder was auch immer zu denken – höchstens vielleicht irgendwann „Oh Gott, ich kann nicht mehr“. Solltest du aber bereits irgendwelche Handicaps haben, wie Schmerzen in der Schulter oder Knieprobleme und die Bewegungsabfolge bereitet dir Schmerzen und es entstehen Gedanken wie „Ich will aber chaturanga, bakasana und adho mukha vrksasana praktizieren“, wirkt dann Yoga?
Es gibt so viele wunderbare Strategien um das Gedankenkarussell zum Stillstand zu bringen. Anfangs fand ich eine Hammemethode: EA – bis vier zählen, AA bis vier zählen. Mittlerweile bin ich darin so ein Profi, dass ich Atmen, Zählen und gleichzeitig daran denken kann was ich zum Mittagessen koche. Ich bin ein Multitalent *grins*. Also brauche ich einen neuen Anreiz, ich nehme zum Zählen und Atmen beispielsweise das Alphabet hinzu.
Mal ganz ehrlich, es gibt Tage da gelingt es uns hervorragend auf der Matte ganz bei uns zu sein und dann gibt es Tage, da sind wir irgendwo und nirgends – nur nicht bei uns. Persönlich finde ich Yoga Nidra ein ganz wunderbares Werkzeug um ganz bei mir zu sein. Aber auch hier gibt es Tage, da kenn ich mich beim Nyasa, dem Bodyscan, nicht mehr aus. War ich jetzt beim kleinen Finger oder doch schon an der großen Zehe.
So begegnen uns täglich neue Herausforderungen auf der Matte und im wirklichen LEBEN.
Namaste Bettina
  






Donnerstag, 21. Mai 2015

MUT - KRAFT - PRÄSENZ - KLARHEIT - STABILITÄT /// utthita-parsvakonasana

Hausaufgaben sind irgendwie immer eine Herausforderung


Im Rahmen meiner Yoga-Ausbildung beschäftige ich mich nun schon seit 12 Wochen ganz intensiv mit utthita-parsvakonasana. Puh, 3 Monate, für nur ein Asana!!!!! Wenn ich mich mit allen Asanas so intensiv beschäftige, werde ich noch dutzende Leben benötigen!!!! 23 angehende Yogis durften ihr Hauptasana für die Hausi ziehen, um das sich eine Übungsreihe aus jedem Konzept reihen sollte. 

Als ich utthita-parsvakonasana zog war mein erster Gedanke “ YES, das ist cool, es hätte auch schlimmer kommen können.“ Nein wirklich, ich war ganz zufrieden mit dem was ich mir da zog. Womit wir auch bei dem schönes Zitat wären „Alles kommt im richtigen Moment zu dir“. Tja, wahrscheinlich ist nun der richtige Moment für genau dieses Asana?!

Eifrig machte ich mich daran, eine Übungsreihe, aus jedem Konzept zu erstellen. Utthita Parsvakonasana, mein Hauptasana, war in etwa mittig in der Reihe anzutreffen. 

Natürlich kamen beim Üben auch Zweifel auf, wie, ist diese Karanaabfolge nun richtig oder falsch, erfüllt sie die Anforderungen von der Ausbildungsleitung? Aber sie fühlte sich gut für mich an und ich entdeckte täglich auch neue Details.

Für die Übersetzung meines Hauptasanas hab ich mir verschiedene Literatur zu Rate gezogen und folgende Übersetzungen entdeckt.

Utthita:            erhoben, ausgedehnt, gestreckt, ausgeweitet
Parsva:           seitlich, seitwärts, seitliche Ausrichtung, Flanke
Kona:              Winkel
Asana:            Haltung

Utthita Parshva Konasana ist „Die gestreckte Flankendehnung“ oder „Intensive seitliche Winkelstreckung“ oder auch eine „Asymmetrische Standhaltung mit intensiver Flankendehnung“ und auch das „seitlich erweiterte Dreieck“.

Inspiriert durch andere Teilnehmerinnen unserer Yogaausbildung gehe ich seit November morgens um 5 Uhr konsequent auf die Matte. Es hat sich herausgestellt, dass das auch der ideale Zeitpunkt ist, nur für mich zu üben (keine störenden Kids und Ehemänner *grins* - wobei ich von letzerem eh nur einen habe). Interessanterweise stößt man um diese Uhrzeit, wenn man konsequent dasselbe übt, auf Widerstände, die ich interessiert zur Kenntnis nahm. Früh morgens um 5 Uhr strotze ich nämlich nicht gerade vor Elan und Utthita Parshva Konasana ist ein sehr kraftvolles Asana. Manchmal mochte ich mich so früh am Morgen auch nicht wirklich auf eine so intensive Dehnung einlassen, obendrein kommt, dass der Körper für diese intensive Standhaltung gut erwärmt und vorbereitet sein sollte.

In verschiedenen Büchern hab ich mich durch dieses Asana gewurstelt. Im großen Yoga-Buch von Anna Trökes steht, die Füße sollen ca. 1,25 bis 1,40 m voneinander entfernt stehen. Das hat mich dann schon genauer interessiert. Also ich hab eine Beinlänge von 70 cm, 1,40 m wäre dann der Spagat. Selbst 1,25 m bekomme ich nicht hin, aber dafür 1,05 m, was dann dem Richtwert von 1 ½ Beinlängen entspricht.

Ich kenne dieses Asana schon lange (20jährige Tätigkeit als Übungsleiterin mit der B-Lizenz lassen grüßen) und ich dachte zunächst auch, was gibt es da wohl NEUES zu entdecken. Fasziniert musste ich feststellen, dass ich das Asana dann wohl doch kaum kannte. Es korrekt auszuführen, ist eine ganz schöne Herausforderung.

Irgendwann fragte ich mich, welches Chakra bei diesem Asana wohl aktiviert wird. Ich bin zu der Erkenntnis gekommen, es muss ein erdendes Chakra sein, schließlich stehe ich ja mit beiden Beinen fest und äußerst kraftvoll auf der Erde und wenn man dann noch den Impuls gibt bzw. imaginiert die Beine auseinander zu ziehen und Druck in die Unterlage gibt, sind da ganz intensive Kräfte am Werk. Bei intensivem Hinspüren, finde ich, sind gleich mehrere Chakren tangiert. Vorwiegend die unteren zwei, das Wurzelchakra und das Sakralchakra, aber auch noch das Nabelchakra.

Meist übte ich Utthita Parsvakonasana mit aufgestütztem Unterarm auf dem Oberschenkel. Um meine Hand außen am Fuß platzieren zu können, nahm ich stets den Klotz zur Hilfe. Einmal hab ich mir nach intensivem Üben den Iliopsoas gedehnt, da war ich wohl zu ehrgeizig. Ich hab mich entschieden, in der Gruppenpräsentation die Variante mit aufgestütztem Unterarm zu demonstrieren. Die Variante mit Hand am Boden ist die komplexere und fortschrittlichere Ausführung. Seit gut einem Jahr habe ich immer wieder Probleme mit meiner Plantarfaszie, bei intensiver Ausführung dieses Asanas macht sie sich wieder bemerkbar (also aufgepasst bei Entzündungen in der Fußsohle). Die Dehnung der kompletten Lateralfaszie konnte ich intensiv und gut wahrnehmen und spüren.



Die Mitte verlassen und dennoch zu ihr zurückfinden

In Tadasana stehe ich fest und stabil und fühle mich ausgeglichen. Spannend fand ich daher, wenn ich in Tadasana, also meine Mitte zurückkehrte, dieses ungleiche Gefühl. Verglichen mit dem Leben, kann man getrost und mit Vertrauen mal seine Mitte verlassen und dennoch wieder zu ihr zurückfinden. Das spendet Vertrauen.

Ich probiere gerne Neues aus. Also atmete ich mal fleißig in Utthita Parsvakonasana im Feueratem. Das war durchaus eine interessante Erfahrung. Im Nachspüren in Tadasana nahm ich einen warmen Strom entlang der Wirbelsäule wahr. Utthita Parsvakonasana gleicht wunderbar Körperasymmetrien aus. Unter anderem steht dieses Asana für mich für ein Ausgleichen der Polaritäten: Kraft und Anstrengung auf der einen Seite und eine tiefe Ruhe auf der anderen Seite.



Versteckte Dreiecke und die Zahl DREI 

Interessant finde ich auch die vielen versteckten Dreiecke und Winkel in diesem Asana. Hinzu kommt, dass der Zahl DREI in der Symbolik auch eine große Bedeutung zukommt. 

Gott Vater – Sohn - Heiliger Geist, 
Anfang – Mitte – Ende, 
Körper – Geist - Seele, 
Denken – Handeln – Fühlen, 
Kind – Erwachsen – Alter, 
Wachsen – Fruchtbarkeit – Vergehen, 
Geburt – Leben – Tod.

Ebenfalls spannend fand ich, den Becken-Bein-Bogen mit verschiedenen Farben zu visualisieren, also quasi verschiedene Farben z. B. vom rechten Fuß über das Bein und Becken zum linken Bein und Fuß zu schicken. Je nach Verfassung wählte ich mal anregende Farben wie rot oder auch beruhigende Farben wie blau aus. Manchmal war mir auch nach Regenbogen.

Utthita Parshva Konasana repräsentiert für mich MUT, STABILITÄT, KRAFT, PRÄSENZ und KLARHEIT. Eine weitere individuelle Feststellung war, dass ich in der äußeren Haltung gern perfekt sein möchte, die innere Haltung signalisiert mir aber „ICH WILL LOSLASSEN“. Noch immer auf der Suche nach Leichtigkeit in diesem Asana sammle ich täglich neue Erfahrungen auf der Matte. 

Namaste 
Bettina


Donnerstag, 14. Mai 2015

Anna Trökes, der Rolli, die Emotionen – die uns reiten und ICH

Schon lange bin ich großer Fan von den Büchern von Anna Trökes. Seit dem Seminar „Gesundheitsförderung und Selbstmanagement mit den Mitteln des Yoga“ vom 24.04. – 26.04.15 am Yogazentrum Ulm bin ich nun auch großer Fan von der Person Anna Trökes.


Anna, die zum Zeitpunkt des Seminars aufgrund eines Mittelfußknochenbruchs im Rollstuhl angerollert kam, war selbst ganz intensiv mit einem Selbstmanagement beschäftigt. Du stehst mitten im Leben, jettest von Seminar zu Seminar und dann wirst du urplötzlich ausgebremst und vor eine neue Herausforderung gestellt. Interessant!!! Wie geht man denn nun damit um? Anna jedenfalls äußerst souverän. Zuvor noch im Krankenhaus – weil ihr der Gips abgenommen werden musste, traf Anna mit etwas Verspätung zum Seminar ein. Sie war die Ruhe selbst. Respekt! Ich jedenfalls, wäre durch so viel äußere Einflüsse schon etwas aus der Spur geraten und man hätte mir das bestimmt angemerkt. Aber der feine Unterschied liegt wahrscheinlich darin, dass Anna über 40 Jahre Yoga praktiziert und ich erst vor 3 Jahren Yoga für mich entdeckt habe. Aber ich bin auf dem Weg …. 

Anna stellte sehr anschaulich die Verbindung der neuesten Erkenntnisse aus der Gehirnforschung und des modernen Stressmanagements zum Yogasutra dar. Selbstverständlich wurde auch der „STRESS“ beleuchtet. Wir kennen das alle „Kannste was – biste was“. Im beruflichen Kontext ist das dann schon mal eine zentrale Stressgrundlage. Alles muss immer noch schneller und besser erledigt werden. Wir leben ja schließlich in einer Leistungsgesellschaft und es ist ja schließlich auch ein bisschen „HIP“ vielbeschäftigt zu sein.

Lifestylestress als schädliche Dauerdroge.

Anna empfahl uns, künftig doch öfters mal, wenn wir gefragt werden wie es uns geht zu antworten „Oh, alles total entspannt“.  Wahrscheinlich ernten wir dann aber ungläubige Blicke oder gar bedauernde, weil in unserem Leben scheinbar nix los ist. Fakt ist doch, wenn wir solche Unterhaltungen beobachten, dass oft die Antwort kommt „Danke ganz gut, aber ich hab halt grad so viele Termine und so viel um die Ohren“. Brauchen wir das, um uns selbst zu puschen? Werden wir sanft belächelt, wenn wir total relaxt sind und das dann auch noch der Welt mitteilen?

Yoga kann eine wunderbare Stressantwort sein.


Schaffe dir Inseln und Oasen des Rückzugs im Alltag und wenn es das stille Örtchen ist – aber lass dann unbedingt das Handy draußen.



Wenn es hilfreich ist, mach dir einen stringenten Plan und lausche in dich hinein:
  • An welchen Stellen machst du welche Pausen?
  • Nutze die größte Ressource deines Lebens – deinen ATEM:z. B. jedes Mal wenn du das Handy zur Hand nimmst, atme zunächst einige Male ganz bewusst ein und aus (die Vielzapper werden dann ganz schön beatmet J)
  • Schaue auf die Uhr und lass ein Empfinden entstehen wie lange eine Minute dauert.
  • Mache dir bewusst, auch die schwierigste Stunde hat nur 60 Minuten.
  • Klesha-Check
  • Kultiviere Achtsamkeit in deinen Alltag
  • ….. 


Bevor ein energetisches Durcheinander entsteht, erlaube dir, dich mit dem Stress aus/einander zu setzen. Mehr will ich hierzu gar nicht erläutern. Anna hat es uns auch nur einige Male intensiv vorgesprochen. Aber lass es dir doch einfach nur mal auf der Zunge zergehen.

MIT DEM STRESS AUS/EINANDER ZU SETZEN.

Nimm deine davongaloppierenden Emotionen an die Zügel

Lass nicht zu, dass deine Emotionen dich runter ziehen. Bedenke du hast immer die Wahl – du kannst wie das Kaninchen vor der Schlange sitzen, oder du kannst eine kognitive Umstrukturierung vornehmen und so den inneren Dialog verändern. Wir kennen alle dieses SCHWARZ/WEIß-DENKEN, wie „Immer muss mir das passieren“ oder „Ständig mache ich alles falsch“.

Gehe in solchen Situationen doch mal in einen inneren Dialog:

„Hilft mir dieser Gedanke in diesem Moment?“
„Gibt es eine andere Möglichkeit diese Situation zu betrachten?“
„Ist es hilfreich, mich emotional so mitreißen zu lassen?“

Patanjali sagt „nicht die Gedanken (vrittis) sind das Problem, sondern wie wir den Gedanken annehmen und wie wir mit ihm umgehen“.

Anna definierte nach Patanjali:
„Ein Geist der sich in seine Probleme verstrickt hat, erfährt sich in einem Körper den wir als eng erfahren, wir fühlen uns unwohl, der Atem wird enger, unruhiger, flacher. Wir sind außer Stande, den Atem ruhig zu führen.“

Patanjali sagt, übe den Umgang mit den Kleshas, mit denen wir uns selbst sabotieren: wie Nichtwissen, Ego, Begierde, Abneigung, Gier, Angst, tiefsitzende Unsicherheit. Erkunde deine Glaubenssätze, Prägungen, Denk- und Verhaltensmuster, die dich in deiner persönlichen Potenzialentfaltung behindern.

„Aus der inneren Haltung entstehen deine Absichten und daraus deine Handlungen“ oder „Dein Denken beeinflusst dein Fühlen, dein Fühlen wirkt auf dein Verhalten“

Es ist nicht so einfach die Gedanken Gedanken sein zu lassen, denn das Hirn hirnt ja die ganze Zeit, dennoch mache dir bewusst: „Du bist nicht deine Gedanken.“

Als eine zentrale Aussage dieses Seminars in Verbindung mit den Erkenntnissen aus der Gehirnforschung nehme ich mit nach Hause: Yoga ist nicht der Weg, der das limbische System (eine Struktureinheit im Gehirn am inneren Rand des Cortex, das eine entscheidende Rolle bei Emotionen, Gedächtnis und dem Vermitteln von Bewusstsein spielt, Quelle: Rita Carter, Das Gehirn, Dorling Kindersley Limited, 2009) kalt stellt, sondern vielmehr der Weg, der die Energie der Gefühle in die entsprechenden Bahnen lenkt.

In der praktischen Erfahrung hat mich am meisten beeindruckt, den Mut für eine authentische Bewegung entstehen zu lassen. Generell sind wir es gewöhnt, dass uns der/die Yogalehrer/in die exakte Richtung vorgibt. Aber ist nicht alles Wissen bereits in uns drin?

Anna stellte auch hier die Verknüpfung zu unserer Körperintelligenz sehr anschaulich dar. Lenken wir mal den Fokus auf Babys und kleine Kinder. Ich habe selbst zwei Jungs und kann mich noch gut erinnern, als sie sich mit 3-4 Monaten annähernd in die Kobra hievten oder ihre ersten Aufrichteversuche der Haltung des Hundes ähnelten. Auch übertragen auf das Leben können wir so viel von einem Kleinkind abschauen. Unzählige Male fallen Kleinkinder hin – aber geben sie auf – NIEMALS – alle früheren Kleinkinder können heute laufen.

Ich habe bei diesem Seminar einen Wahnsinns Wissensregen abbekommen. Es gäbe hier noch Unzähliges zu ergänzen. Ich kann für dieses Seminar eine 1.000 %ige Weiterempfehlung aussprechen. Es war einfach unglaublich (gut) und ich bin sehr dankbar, in Genuss dieses Seminars gekommen zu sein. Herzlichen Dank an DICH, liebe Anna! Ach ja, Anna hat glaub definitiv eine Vorliebe für PINK und ihr Mann für ORANGE - das Leben ist bunt sowieso viel schöner.

Habt eine schöne relaxte Zeit
Namaste
Bettina

Montag, 6. April 2015

SHAVASANA ist Champions League

Champions League ist die Königsklasse. Das gleiche ist für mich Shavasana im Yoga.



Während Shavasana liegst du völlig regungslos auf dem Rücken. Die Beine fallen locker aus den Hüftgelenken nach außen. Die Arme liegen neben dem Körper mit den Handflächen zur Decke zeigend. Bequem wird das Ganze, wenn du etwas Raum in die Achselhöhlen gibst, also die Arme ein gutes Stück weit weg vom Körper liegen.

Viele denken jetzt bestimmt, was ist da schon Champions League, regungslos auf dem Rücken zu liegen? Das kann doch jeder? Für mich war das lange Zeit eine Qual. Regungslos auf dem Rücken zu liegen und NICHTS zu tun, nichts zu wollen, nichts zu sollen, nichts zu müssen, sondern sich schonungslos den inneren Empfindungen, Gedanken, Gefühlen und Bildern auszuliefern. Das Hinschauen und Wahrnehmen kann tatsächlich eine Herausforderung werden und dann auch noch so ganz ohne äußere Reize, keine Musik - nur diese unendliche Stille.  Ich bin ein Energiebündel und irgendwie immer mit was beschäftigt gewesen, da kommt dann schnell mal Langeweile und innere Unruhe auf.

Ich kann mich noch gut an meine Yoga Nidra-Ausbildung erinnern, bei der ich mich intensiv mit Shavasana auseinandersetzte. Zuerst war ich entsetzt über diesen Sanskrsit-Begriff:

Sava = Toter
Asana = Haltung
(Quelle: Das Yoga-Wörterbuch, Wilfried Huchzermeyer)

„Totenhaltung, na prima. Als wäre ich nicht noch lange Zeit irgendwann einmal tot.“ Mich erschreckte dieser Begriff anfänglich zutiefst. Knüpft er nicht an eine Urangst an? Wer ist schon gerne tot? Vor allen Dingen: ich bin jung, ich will LEBEN!!!! Dann bin ich auch noch in meiner Anfangsyogazeit in einem Kurs gelandet, in dem die Yogalehrerin verkündete „Yoga sei für sie die Vorbereitung auf den Tod“. Für mich war klar, da will ich nie wieder hin. Ich will alles andere, aber auf gar keinen Fall will ich mich vorbereiten!!!! Hallo, wie abgefahren ist denn die drauf, das hat noch Zeit!!!! Heute weiß ich, was die Yogalehrerin meinte. Ich verzichte dennoch in meinen Kursen auf diesen Hinweis. Für viele Yogahaltungen benutze ich in meinen Kursen den deutschen Begriff, Shavasana ist und bleibt Shavasana (eingeweiht werden nur meine fortgeschrittenen Yogis).

Wenn man in Shavasana besonders nervös wird und die Stille und Ruhe so gar nicht ertragen kann, wird es höchste Eisenbahn für denjenigen oder diejenige, sich in Balance zu bringen. Aktivität und Ruhe wollen ausgeglichen sein. Es gilt im Leben, immer wieder die Polaritäten auszugleichen. Manche empfinden 3 Minuten Shavasana als eine halbe Ewigkeit und im Dauerbeschäftigungsmodus sind ein paar Minuten Ruhe und Stille ja auch eher eine Seltenheit und man muss sich erst wieder dran gewöhnen.

Nach einer ansprengenden Übungspraxis empfinde ich Shavasana als das i-Tüpfelchen. Alles was du auf der Matte über dich in Erfahrung gebracht hast, kann nun wirken. Du kannst LOSLASSEN und intensiv nachspüren und auftauchen lassen was auftauchen möchte. Manchmal genieße ich Shavasana auch nach einem anstrengenden Büroalltag, zunächst beobachte ich die Gedanken, dann lasse ich bei einem Body-Scan die Aufmerksamkeit durch meinen Körper wandern und dann runde ich mit einem Sankalpa ab (Yoga Nidra). Das ist wie Energietanken.

Shavasana lehrte mich die Erfahrung vom Duracellmännchen zum gechillten SEIN.

Alles loslassen ist nichts für Feiglinge, es erfordert Mut und innere Stärke – Festhalten dagegen ist umso einfacher.

Genießt die Zeit
Alles Liebe für EUCH
Bettina 


Dienstag, 31. März 2015

YOGA ist BEWEGTER, BEWUSSTER und BEGEISTERTER leben

BEWEGTER, BEWUSSTER und BEGEISTERTER leben - Mein LEBENSMOTTO


Diese drei Adjektive können auch DEIN LEBEN bereichern. 

Werde vom Phlegmatiker zum bewegten und bewussten Begeisterungsjunkie. 

All diese drei Eigenschaften verbinde ich mit Yoga. Schon bevor ich der totale Yoga-Fan wurde, waren diese drei Schlagwörter, geprägt durch meine Ausbildung zum Mentalcoach und die neue Gehirnforschung, mein Lebenscredo. Dazu muss man auch wissen, ich bin großer Fan von Prof. Dr. Gerald Hüther, von dem auch der schöne Satz stammt "Begeisterung ist Dünger fürs Gehirn". 

Immer wieder auf der Yogamatte komme ich mit diesen drei Adjektiven in Berührung. 

BEWEGT spüre ich ganz klar und deutlich meinen Körper. Ich liebe es, auf der Yogamatte meine Muskeln auf eine kleine Herausforderung einzuladen und ganz klar und deutlich meinen Körper zu spüren. Das hat schon einen gewissen Charme. Einigen Menschen geht es doch so, dass sie ihren Körper erst wieder ganz deutlich spüren, wenn dieser "AUA" schreit. In einem unermüdlichen Tätigkeitstaumel - der Alltag ist ja auch so schrecklich vollgepackt - sind wir uns doch kaum unseres Körpers BEWUSST. 



Hast du dich schon mal beobachten können, wenn du z. B. in der Arbeit in einem Projekt vertieft bist und die Zeit drängt, dass du deinem Atem Beachtung schenkst? Vermutlich nicht! Dafür ist ja auch gar keine Zeit. Wir atmen flach, meist im oberen Brustkorbbereich und vertrauen diesem wunderbaren Automatismus. ATEM ist die größte Ressource, die uns in unserem Leben zur Verfügung steht. Stellt euch nur mal 1 Minuten ohne zu Atmen vor (Apnoetaucher ausgeschlossen :-)). Im Yoga genieße ich es, bis tief in den Bauch zu atmen. Gut, dass die Natur gut vorgesorgt hat und uns in stressigen Momenten tief durchatmen lässt. 

Um BEWUSST mit dem Körper in Berührung zu kommen, ist für mich Yoga und Yoga Nidra (eine wunderbare Tiefenentspannung - der schlaflose Schlaf) eine geniale Methode. Außerdem den Atem zu beobachten und die Gedanken zu beobachten. Durch Yoga habe ich definitiv mehr Bewusstheit erlangt. Ich musste schmunzeln, als mir mal eine Yogateilnehmerin bei einem Yoga to go (meinem persönlichen Yoga in der Natur) mitteilte, dass sie hier schon soooo oft war, aber noch nie die schöne Natur so bewusst wie heute wahrgenommen hat. Um bewusst alles Schöne um dich herum wahrzunehmen und zu genießen, brauchst du aber nicht unbedingt ein Yogi zu sein. 

Du kannst auch 
eine schöne Tasse Kaffee bewusst genießen (ich liebe Kaffee), 
in der Natur - gerade jetzt im Frühjahr, wenn alles erwacht und zu neuem Leben erblüht, um dich herum ALLES bewusst wahrnehmen
- ... und, und, und.... Es gibt unzählige Möglichkeiten. 

Wie ist es jetzt noch zu schaffen, BEGEISTERT durchs Leben zu gehen? Habe einfach richtig Spaß am Leben. Wir sind oft genug miesepetrig drauf, weil das Wetter schlecht ist, weil der Partner/oder die Partnerin nicht das tut was wir uns vorstellen, weil immer nur uns das passiert, weil wir immer noch damit beschäftigt sind auf das große Glück zu warten.... Klar, läuft nicht immer alles rund im Leben. Aber sich immer wieder für das kleine Glück zu begeistern, das uns alltäglich begegnet, das bereichert das LEBEN doch ungemein. 

Na, konnte ich DICH begeistern, mehr Bewegung (da schüttet der Körper übrigens Glückshormone aus - du kannst walken, joggen, skaten, skifahren ....) und mehr Bewusstheit in deinen Alltag zu integrieren? Wann hast du das letzte mal bewusst im Freien tief durchgeatmet? 

Habt eine bewegte, bewusste und begeisterte Zeit
Mich begeistert heute zum Beispiel, dass ich schon so lange den Gedanken hege, einen eigenen Blog zu erstellen, aber vor der Technik immer zurückgeschreckt bin. Jetzt hab ich es einfach mal getan - sicherlich noch optimierbar - aber zunächst bin ich zufrieden :-)

Namaste
Bettina

Vielleicht hab ihr ja Lust hier www.bettina-vogt.de vorbeizuschauen.