Ja, ich gebe es zu. Ein etwas provokanter Titel dieses Blogposts. Aber
hättest du sonst reingeklickt?
Ich will mit diesem Blogpost aufzeigen wie die digitale Welt dein SELBST
beeinflusst und manipuliert, zumindest teilweise. Du bewegst dich in sozialen
Netzwerken, wie Facebook, Whats app, Instagram und Co.. Cool! Ich auch!!!! In meinen Accounts teile ich meine
Begeisterung für Yoga, das Fotografieren und wenn ich was Besonderes erlebt
habe, teile ich das auch mit meinen Freunden und Followern. Ich habe mich in
meinem Content nicht auf eine Sache festgelegt, sondern bin sehr vielfältig
unterwegs. Gerade auf Instagram sind es aber hauptsächlich virtuelle Kontakte,
die ich pflege – alles sehr liebe Menschen hinter den Accounts, die mir sehr an’s
Herz gewachsen sind.
Aber warum posten wir nun alles? Nun ja, wir haben was Tolles erlebt und wollen
es gern der ganzen Welt mitteilen. Früher hast du dazu vielleicht ein bis zwei
Freunde angerufen. Aber das war es dann auch schon. Du hast vermutlich kein
Plakat in der Öffentlichkeit aufgehängt?! Überhaupt haben wir früher mehr telefoniert
und mit den Menschen gesprochen. Klassisches Beispiel, wenn früher das Telefon
an meinem Geburtstag kaum still stand, kommt jetzt eine Whats app nach der
anderen rein. Alles muss schnell gehen
auf dieser Welt und da kommt es gelegen, schnell mal eine Whats app zu tippen
als evtl. 5 Minuten zu telefonieren.
Wie wirken digitale Netzwerke auf dich?
Wie fühlst du dich, wenn du auf anderen Account’s deren erfolgreiches Dasein verfolgen kannst?
Wie fühlst du dich, wenn du frustriert zuhause sitzt, während alle im
Urlaub sind und all ihre wunderschönen Bilder hochladen?
Manchmal fühlst du dich deswegen ganz klein, unausgeglichen, unscheinbar und einsam. Wieder ein anderes Mal lässt dich das kalt und du freust dich mit den anderen.
Wir werden manipuliert ohne es wirklich zu merken. Die Medien bespielen uns
und manipulieren unser SELBST. Natürlich passiert das auch über das Fernsehen,
aber doch auf anderer Ebene. Wir kennen die Menschen hinter den verschiedenen
Accounts und deswegen hat das Ganze einen anderen Charakter.
Was zum Beispiel, wenn ein kaufsüchtiger Mensch, im sozialen Netzwerk einen Einkauf
nach dem anderen hochlädt und alle anderen finden es großartig? Er bekommt auf
den verschiedenen Plattformen richtig viel Aufmerksamkeit und fühlt sich wahrscheinlich
bestätigt in seinem Tun und denkt, dass das gut und richtig ist was er da tut. Ist
es aber nicht!!!!
Soziale Netzwerke für's Ego
Ich glaube, viele brauchen auch die sozialen Netzwerke für Ihr Ego. Ich
halte das für sehr denkwürdig. Aber ich beobachte das hier schon zu lange. Und
bitte nicht falsch verstehen, auch ich bewege mich in sozialen Netzwerken und
möchte mich bei einigen aufgezeigten Punkten hier nicht ausklammern. Auch ich
freue mich, über Likes auf meine Fotos. Wir sind nun mal soziale Wesen und
freuen uns über Anerkennung und Wertschätzung jeglicher Art. Ich habe auch lange
überlegt, das hier zu schreiben, denn ich mache mich sicherlich bei einigen unbeliebt
und als Yogini möchte ich auch nicht gern mit dem Finger auf andere zeigen,
aber mal ehrlich, ständig wegschauen und akzeptieren ist doch auch keine Lösung.
Eine wahre Begebenheit
Sorry, ich muss kurz abschweifen. Gestern hatte ich ein Erlebnis, das ich früher
einfach so zurücksteckend akzeptiert hätte. Aber gestern hab ich mal aufgemuckt.
Ich wollte in einen Parkplatz einfahren. In dem Moment begann ein anderes Auto
auszuparken und rückwärts aus dem Parkplatz rauszufahren, Tja, da stand aber
ich. Ich konnte nicht rückwärts, da hinter mir auch schon wieder ein Auto war.
Als ich das Gefühl hatte, wenn ich jetzt nicht hupe, hängt die mir auf der
Stoßstange, hupte ich. Hey und dann ging die ab. Zurückgehupt, gefuchtelt wie
wild, will nicht wissen, welche verbalen Titel ich wohl alle bekommen habe. Da
es eine Frau am Steuer war, dachte ich mir, so und nun steige ich doch mal aus
und frage die Gute was das soll (bei einem breitschultrigen Mann hätte ich das
ggf. nochmals überdacht)? Die geht ja sonst immer ungerechtfertigt so auf
ihre Umwelt los. Hätte ich sie denn besser auf mich auffahren lassen sollen?
Nun ja, als ich an die Scheibe klopfte, wollte sie dann doch nicht mit mir sprechen.
Sie ist zwar schier ausgeflippt in ihrem BMW, aber ihr Mann versuchte sie
sichtlich zu beruhigen. Um nicht den ganzen weiteren Verkehr zu behindern, bin
ich dann doch wieder in mein Auto eingestiegen. Es gibt auf dieser Welt, nichts was es nicht gibt.
Auch in sozialen Netzwerken lass ich mich nicht weiter verarschen und mucke
schon mal auf, schon allein um den anderen aufzuzeigen „Hey, ich bin zwar
tolerant, aber nicht doof“. Da gibt es auf Instagram Accounts mit tausenden von
Followern und naiv wie ich bin, war ich anfangs ganz hin und weg, wenn mir so
ein Account folgte. Ich dachte, „Wow, der oder die findet meine Posts und meinen Account cool“.
Ein paar Tage später werde ich dann aber meist eines besseren belehrt. Diese Accounts finden mich nur so lange cool, bis auch ich ihnen folge und dann TSCHÜSS. Bei
irgendwelchen Fotografie-Accounts ist mir das ja noch egal, aber Hey, bei
Yoga-Accounts oder Coaching-Accounts zur Selbstakzeptanz, Selbstliebe und Selbstverwirklichung - das geht gar nicht!!!!
Ein hohes Ziel im Yoga ist, nicht an seinem EGO anzuhaften. Zugegebenermaßen
das ist nicht einfach, aber als Yogini und Yogi sollte ich dies doch wenigstens anstreben.
Ich entfolge diesen Accounts meist dann kommentarlos, wie gesagt, schon allein
als Demonstration. Aber wenn mir diese Accounts Tage später dann vor lauter Oberflächlichkeit wieder folgen,
hab ich nun schon auch zweimal eine persönliche Nachricht geschrieben, was das denn
nun soll? Ich bin doch rücksichtsvoll, oder? Hätte das schließlich auch
öffentlich fragen können. Die Antworten sind dann meist, dass sie sich sehr herzlich
bei mir entschuldigen, dass sie Mitarbeiter/innen haben, die andere
Auffassungen von der Pflege des Accounts haben und sie mit dem/der
Mitarbeiter/in sprechen werden…… Aha, so ist das also. Wo gearbeitet wird,
passieren Fehler. Mein vollstes Verständnis. O. K., das war jetzt etwas
spitzzüngig und ironisch von mir.
In der digitalen Welt gilt der Grundsatz, viele Follower oder Freunde,
bedeutet gleichzeitig „Du bist ein ganz toller Hecht“!!! Wie im wahren Leben,
die Mächtigen sind an der Macht. Mir sind hier aber schon so viele kleinere Accounts
begegnet, denen das aber einfach egal ist. Find ich super! Manchmal, gerade bei
Fotografie-Accounts, sind sogar die kleineren Accounts diejenigen, die sogar
für meinen Geschmack die schöneren Fotos in ihrer Galerie haben. Natürlich gibt
es auch ganz schöne große Accounts. Generell finde ich in unserer Gesellschaft
schade, dass du erst einen Namen brauchst, um gehört und anerkannt zu werden.
Aber That‘s life!!!
Du SELBST bist WUNDERVOLL
Was ich aber nun damit sagen will, Du bist ein ganz
wundervoller Mensch. Du
brauchst kein Facebook, Instagram und Co. um dich vollumfänglich zu akzeptieren. Wobei es ja schon auch ganz nett sein kann in der digitalen Welt - Ich lasse gleich mal ein paar liebe Grüße denen da, mit denen ich vernetzt bin. Man kann aber tatsächlich auch gut ohne leben und hat vermutlich mehr Zeit, den Moment
zu genießen, weil nicht das innere Ich gleich wieder muckt und sagt, „Los
fotografiere, um es festzuhalten“. Wir können grundsätzlich nichts festhalten.
Wir können uns nur dem ewigen Kreislauf hingeben. Sag einfach mal laut „JA“ laut zu dir SELBST. Akzeptiere dich mit Licht
und Schatten und JA, es wird immer bessere und erfolgreichere Menschen wie dich
geben, vermutlich auch nicht so gute, aber es gibt eben nur DICH!!! Und du SELBST bist das wunderbarste war DIR je passieren konnte.
Namaste Ihr Lieben
Bettina
Bettina
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