Als angehende
Yoga-Kursleiterin fand ich es spannend und interessant ein Seminar zum Thema
„Hüfte und Becken – Beweglichkeit und Stabilität“ bei Dr. Ronald Steiner am 05./06.09.15 in Ulm zu besuchen.
38 weiteren Yoginis und Yogis ging es wohl genauso. Ein komplexes Thema, in das
wir dieses Wochenende eingetaucht sind. Der Mensch ist schon ein
anatomisches Wunderwerk und wirklich jeder einzelne ist so individuell. Und da
sind wir auch schon beim Stichwort „Anatomie“. Ohne medizinisches Hintergrundwissen
fand ich Anatomie bislang für mich eher schwer begreifbar und ich saß oft da
mit vielen großen Fragezeichen. Ron hat es verstanden, die Anatomie so zu vermitteln,
dass aus meinen Fragezeichen Ausrufezeichen wurden.
Anatomie kann in der Vermittlung
definitiv unterhaltsam und lebendig gestaltet werden. Ron hat sich immer ein
Model gesucht, dem dann die Skelettknochen übergelegt wurden. Anschließend gab
es dann gleich die passende Übung oder Yogahaltung dazu, so dass man gut mit den
entsprechenden Muskeln in Verbindung treten konnte.
ein wirklich tolles Handbuch |
Wenn ich früher den
Begriff Alignment hörte, konnte ich mir auch nicht so wirklich was darunter
vorstellen. Auch hier kam Licht ins Dunkel. Sind deine Gelenke richtig
ausgerichtet, lassen sich sowohl beim Yoga, beim Sport und im Alltag
Verletzungen vermeiden. Das Fundament für die korrekte Ausrichtung beginnt
natürlich bei der Basis, bei den Füßen.
Gerade für Menschen mit
Hüftproblemen erhielten wir viele Tipps und Anregungen wie hier
gesundheitsförderndes und präventives Üben möglich ist und diese Menschen auch
wieder beschwerdearm durch den Alltag gehen können.
Aber wir sind bei diesem
Seminar nicht nur in die Anatomie oder das Alignment eingetaucht sondern haben
auch immer wieder Philosophie-Häppchen erhalten und nach jeder Pause haben wir
in einer kurzen Meditation das Erlebte reflektiert und gemeinsam Mantras gesungen.
Wow, das hat ne Kraft und Energie, wenn da so ne Menge an Menschen los-ommmmt.
In vielen Partnerübungen
konnten wir Hilfestellungen ausprobieren und später mit unserem Partner oder
der Partnerin das Erlebte reflektieren, was ganz spannend war, denn im
Yoga-Kurs sagen dir die Teilnehmer meistens ja nicht, das war jetzt gut oder
schlecht.
„Neugier – Mut –
Zufriedenheit“, diese drei Qualitäten machen laut Ron das Yoga aus. Er hat dies
mit einem kleinen Kind am Fußballplatz verglichen. Ein Kind hat während des
Fußballspiels keine Angst, es ist zufrieden und ganz versunken in das was es
tut und es probiert verständlicherweise mit dem Ball Neues aus. Ich kann dies
nach meiner Erfahrung nur unterstreichen. Ich war neugierig auf Ashtanga (so
bin ich dazugekommen) und bin auch heute immer noch neugierig, was für neue
Empfindungen sich mir während des Vinyasas zeigen. Mein Ziel war unbedingt
Bakasana (die Krähe) zu schaffen – dafür hab ich ganz schön Mut gebraucht
oder auch Vertrauen, um die Angst zu überwinden und mich vertrauensvoll nach vorne zu lehnen. Schließlich könnte ich auch mit dem Kopf in den Boden
einstechen. Nach der Yogapraxis bin ich immer äußerst zufrieden mit mir
und dem Rest der Welt.
Sind wir mal ehrlich, wenn wir in unserem Leben nie die Komfortzone verlassen, kann dann Weiterentwicklung stattfinden? Eher nicht. Auch wenn wir das ein oder andere Handicap haben, wird unser Körper durch die Bewegung ganz von alleine sein Alignment wiederfinden. Unsere Körperintelligenz arbeitet für uns.
An dieser Stelle passt ganz gut eines meiner Lieblingszitate von Leonardo da Vinci
"Alles Leben ist Bewegung, Bewegung ist Leben"
Berührt hat mich die
Geschichte von dem kleinen Jungen Nachiketa, der den Todesgott fragte: „Was
kommt nach dem Leben“? Leider bring ich die Geschichte nicht mehr zusammen –
zuviel Input dieses Wochenende. Hängengeblieben ist nur das Ende der
Geschichte, nämlich, dass du durch Yoga deine wahre Natur erfahren kannst. Yoga
bringt dich deinem wahren Wesenskern näher.
Die Geschichte von Nachiketa
ist ein schönes Abschlussstatement, denn seine wahre Natur zu entdecken ist was
ganz Wesentliches und Essenzielles.
Ich habe bei diesem Seminar viel Neues, insbesondere was die Anatomie und das Alignment betrifft, lernen können. Dafür bin ich sehr dankbar. Ganz besonders natürlich Ron Steiner, der es versteht, das Unterrichten spannend, lebhaft und doch auch in sich gekehrt zu unterrichten. Besonders reizvoll fand ich auch die vielen Anregungen zum Arbeiten mit inneren Bildern (für die Insider sag ich nur Smiley auf der Unterhose). Das war zwar mein 1. MTC aber sicherlich nicht mein letztes.
Da am Wochenende auch noch ein Ganesha auf der wunderschönen Dachterrasse der Yogaschule
eingezogen ist, wurde dieser abends noch mit einem kleinen Kirtan begrüßt.
Gestatten, Ganesha - auf der Dachterasse der Ashtanga-Yoga-Schule in Ulm |
Namaste
Bettina
Hier findest du den Link zur Homepage von AshtangaYoga von Dr. Ronald Steiner
Demnächst erscheint hier auf dem Blog noch ein Beitrag „NUR EINMAL ASHTANGA BITTE und wie dann doch eine Leidenschaft daraus wurde“
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